zurückNachwirkungen des Regens

Der Wecker klingelt um sechs, es ist hell und es fehlt was - das vertraute Prasseln ist verschwunden. Das macht die Logistik des Einpackens doch deutlich einfacher - und das Aufstehen auch. Um acht beladen wir unsere Kajaks und sind froh, sie so weit hoch gezogen zu haben. Der Fluss ist ziemlich nah an unseren Kajaks und der ein oder andere Kanadier liegt quer und vollgelaufen in der Strömung - viel Spaß beim Rausziehen und Trockenlegen. Die Kiesbank ist komplett verschwunden und das Einsteigen in der Strömung wird eng und spaßig. Vorher muss ich aber noch unsere leckeren Nussriegel betrauern, die einem Possum letzte Nacht offensichtlich hervorragend geschmeckt haben - gestern Abend im Baum fand ich die Tierchen mit ihren blinkenden Augen und den buschigen Schwänzen ja noch ganz niedlich...
Heute - auf unserer letzten Etappe der wunderschönen Flussreise - erwarten uns die längsten Stromschnellen des Flusses, wir freuen uns auf sie und auf das Kino, was unsere Mitfahrer bieten werden. Hach, ein bisschen gemein sind wir ja schon, aber wenn einem vom Vermieter schon "versprochen" wird, dass 50% baden gehen... Außerdem ist es heute warm und sonnig, also nicht so schlimm. Ein wenig Respekt haben aber auch wir, zumindest soviel, die Kamera in Ladeluken zu packen und alle losen Teile im Cockpit zu sichern. Und dann, Pustekuchen... der Fluss ist so hoch, dass alle Steine, inklusive des jenigen wo wohl kürzlich sieben Kanadier quer und unglücklich im Paket vorgelegen haben, überspült sind...Es geht zügig, aber überwiegend einfach den Fluss runter und das Kinoprogramm bleibt aus. Wir haben allerdings bis zur Anlandestelle gebraucht, um das zu kapieren...
Jetzt endet unsere Tour durch den Dschungel - es wird schwer, in Zukunft irgendwo anders zu paddeln. Wir sind erfüllt mit unvergesslichen Eindrücken und der Erkenntnis, dass fünf Tage ohne fließendes Wasser (zumindest nicht aus der Leitung), Dusche, Spiegel und Handyempfang durchaus sehr entspannend sein können ;-)
Jetzt freuen wir uns aber trotzdem auf trockene Sachen und eine Dusche! Nachher fahren wir nach Turangi am Lake Taupo, zum Wäsche und uns Waschen und zum Ausschlafen, Faulenzen und Entspannen - bevor die Rucksäcke für unsere erste Wanderung gepackt werden.