zurückKleine Stadt ganz groß - Wellington

Heute morgen werden wir gegen halb acht wach, weil wir in unserem kleinen Camper unter dem Dach ganz schön gebraten werden. Die Sonne lacht vom strahlend blauem Himmel und draußen ist es schon angenehm warm. Jetzt gibt es erstmal ein entspanntes Geburtstagsfrühstück in der Sonne bevor es zurück nach Wellington geht. Auf der anderen Seite des Passes hat es sich leider mit der Sonne und dem blauen Himmel erledigt - die Wolken hängen auf Windschutzscheibenhöhe, es regnet und unser kleiner 3m hoher Van wird immer wieder von kräftigen Böen fast von der Straße geweht. Holger sitz etwas unentspannt und ans Lenkrad geklammert auf dem Fahrersitz.
In Wellington angekommen müssen wir erstmal zurück zur Vermietstation - unsere Wasserpumpe röhrt zwar wie wild, aber lässt sich durch nichts überzeugen, Wasser aus dem Hahn zu pumpen. Wir schildern also unser Problem und man verschwindet mit unserem Van. Einige Zeit später teilt man uns etwas konsterniert mit, dass der Wassertank jetzt aufgefüllt ist und alles wunderbar funktioniert... Naja, das hätten wir auch selber hinbekommen - Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, hatte man uns doch vorher versichert, dass der Frischwassertank voll sei.
Am frühen Nachmittag sind wir dann endlich in der Stadt und verbringen die nächsten 3h im Te Papa (Tongarewa), dem Nationalmuseum von Neuseeland. Übersetzt heißt es “Ort der Schätze” und es gibt hier auf 6 Etagen wirklich viel zu entdecken. Um einen Überblick zu bekommen, machen wir eine einstündige Einführungstour mit. Highlights sind ein riesiger “eingelegter” Squid, ein originales Maori-Versammlungshaus aus Holz, Schilf und Stroh und ein Holzkanu für 50 Maori. Außerdem lernen wir, wie die Vorfahren der Maori nach Neuseeland kamen - das ist übrigens erst ca. 800 Jahre her (zum Vergleich: die Besiedelung von Australien begann vor 60-40.000 Jahren). Auch jede Menge Infos zu Geographie gibt es und eine Erdbebensimulation. Apropos: Heute hatten wir auch unser erstes (größeres) Erdbeben - wie man uns im Museum erzählt. Heute Mittag hat die Erde hier mit einer 5 gewackelt und richtig, wir haben es nicht gemerkt. Wahrscheinlich haben wir es im Auto für eine
Windböe gehalten...
Um sechs schließt das Museum - wir haben immerhin 2 Etagen geschafft, sind jetzt aber auch ganz schön mit Infos überhäuft.
Zum “Verdauen” fahren wir mit dem knallroten Cable Car hoch in den botanischen Garten. Hier ist es ruhig und schön grün, nur der Blick über die Stadt ist etwas grau verhangen. Die Hochhäuser der City sehen alle etwas farblos aus und auch das Meer dahinter ist grade eher grau. Wellington wirkt sowohl von oben als auch von unten wie eine richtige Metropole, dabei hat es mal grade 200.000 Einwohner.
Auf dem Rückweg in der Bahn können wir nochmal die spacigen Lichtinstallationen in den beiden Tunneln bewundern.
Wieder unten, machen wir uns auf in die beliebte Cuba Street, hier soll es viele Kneipen und Lokale geben. Tatsächlich ist die Straße wirklich ganz nett und sogar Fußgängerzone - man kann im Irish Pub sein Bier draußen genießen ohne mitten auf der Straße zu sitzen ;-) Ausklingen lassen wir den Tag beim Mexikaner (mit deutscher Bedienung), einem weiteren Bier im Irish Pub (mit Live-Musik) und etwas Bildung über das Commonwealth per Google. Mal ehrlich: Wer hätte gewusst, dass immer noch 52 Staaten dem Commonwealth of Nations angehören?