zurückSchöne Anfahrt zu einem hässlichen Campingplatz
Ich habe es tatsächlich geschafft und habe den Tag mit einem kurzen Bad im Fluß begonnen - Holger hat sich derweilen zum Warmduscher bekannt (Holger: Wieso derweilen? Stehe ich permanent zu...). Anschließend einen leckeren Cappuccino mit Scone und Muffin im netten Café der Campsite und der Tag kann richtig losgehen. Unser erster Stop findet in Nelson statt, ein hübsches Provinzstädtchen mit netten Galerien. Anschließend besichtigen wir noch eine Glasbläserei, leider blasen sie grade nicht, sondern schmelzen Glas. Nun ist es schon Nachmittag und es wird Zeit für eine Weinprobe, schließlich ist Malborough/Nelson auch Weinanbauregion und Vergleich muss sein ;-). Wir finden ein nettes Cellar Door, hier sowas wie “offener Weinkeller”. Es ist etwas alternativ und auch nur kurzfristige Bleibe für die Verkostungen und Bewirtung, da die eigentlichen Räumlichkeiten vor kurzem abgebrannt sind. Die Theke besteht aus dicken Holzstämmen, die Wände und das Dach aus
Wellblech, Gittern und Holz und mitten im “Raum” stehen mehrere Bäume mit dichten Kronen. Insgesamt ist es was besonderes und irgendwie authentisch. Wahrscheinlich deutlich uriger als der eigentliche Cellar Door... Und der Wein ist so lecker, dass wir direkt in zwei Flaschen investieren.
Unser weiterer Weg führt durch ein Obstanbaugebiet nach Kaiteriteri, kurz vor dem Abel Tasman Nationalpark. Hier sind wir in einer anderen Welt: Es ist brechend voll, trubelig und strandlebig. Der Campingplatz ist ebenfalls übervoll und mindestens genauso dicht an dicht und hässlich wie voll - unser kleiner Van fühlt sich zwischen den ganzen Luxusgefährten verloren und wir passen hier irgendwie auch so gar nicht hin. Aber es ist mehr oder weniger die einzige Möglichkeit in der Nähe des Nationalparks zu campen (Holger: Was für 'gebürtige' Camper schon schlimm ist, ist für mich als 'angeheirateten' Camper die Inkarnation des Camping-Alptraums...). Also was soll's, trinken wir halt ein Bier mehr und die nächsten beiden Tage werden wir eh im Park verbringen: Morgen im nördlichen Teil mit Wanderschuhen an den Füßen und übermorgen im südlichen Teil mit einem Paddel in der Hand.