zurückAbel Tasman Nationalpark I (per pedes)
Um sieben holt uns der Wecker mitten aus dem Tiefschlaf. Hmpf, wir haben doch Urlaub... Naja, was soll's? Wir müssen ja um 8:30 an unserem Wassertaxi sein - lustige Wasserfahrzeuge mit am Bug ausfahrbarer Gangway, die einfach gerade an bzw.auf den Strand fahren.
Unter lustigen Kommentaren der Reisebegleiter werden wir bei bestem Wetter an der wunderschönen Küste des Abel Tasman Nationalparks entlanggeschippert. Kleines Beispiel gefällig: 'Sehen Sie den großen Felsen auf der linken Seite? Vor einiger Zeit durfte der als Ziel für ein Marineschiff herhalten. Wenn Sie genau hinsehen, erkennen Sie keinen einzigen Treffer. Sollten Sie also mal von der neuseeländischen Marine angegriffen werden, verharren Sie möglichst still, dann sollten Sie ziemlich sicher sein.'
Am Strand (Awaroa Bay) abgesetzt machen wir uns auf, die angekündigten 4,5 h Marsch zum Rücktaxi zu bewältigen.
Lange währt unser Elan allerdings nicht. Die Awaroa Lodge nur 5 Minuten weiter lockt mit Milchkaffee, Muffin und sehr ansprechendem Ambiente. Wir würden auch glatt einfach hier bleiben. Aber in 5 Stunden geht ja unser Taxi. Also auf ins Grüne. Diesmal darf Tina den Fotoapparat schwingen, während ich den im Vergleich sehr leichten Rucksack über den Costal Track trage. Gefühlte 200 Fotostopps, aber nur knapp 45 Minuten später erreichen wir die normalerweise von der Tour angepeilte Wassertaxi-Stelle. (Die Dame an der Touri-info hat mehrfach gefragt, ob wir denn so gut laufen können...) Naja, wir erreichen sie fast...
Zwischen uns und dem Strandanleger liegen noch ca. 800m und eine bauchtiefe Flusseinmündung. Mehr oder weniger spontan entschließen wir uns, die gut gemachte Zeit in eine ausgedehntere Pause zu investieren, um auf die ablaufende Flut zu setzen. (Wer dem Guide im Boot zugehört hatte, wusste auch Bescheid.) Neben Fotos und Lesen steht lustiges Touri-beim-Fluss-Queren-Beobachten auf dem Plan.
Irgendwann können wir dann durchwaten (Schuhe aus, Hosen runter), ohne schwimmen zu müssen.
Weiter geht's, vorbei an tollen Stränden, neidisch beäugten ankernden Segelyachten und einer interessanten Flora. Knapp 2h später sind wir dann schon am Ziel. Die Laufangaben sind wohl entweder für mit 20kg bepackte Zeltplatzwanderer oder Einbeinige mit Krücken kalkuliert. Entsprechend haben wir Zeit für eine weitere ausgedehnte Pause am Strand. Leidet hat es sich inzwischen etwas zugezogen und ein giftiger Wind bläst in die Bucht, so dass Tina's geplantes Bad doch den Temperaturen zum Opfer fällt.
Irgendwann können wir dann etwas durchgefroren und eingesandet ins Wassertaxi einsteigen. Das anlanden hält dann noch ein kleines Gimmick parat: Durch die Ebbe kann das Schiff nicht nah genug an den Strand fahren, so dass die Gangway im Wasser endet und alle Fahrgäste erstmal Schuhe und Strümpfe ausziehen und sich die Hosen hochkrempeln müssen...
Zu guter Letzt dürfen wir noch unseren neuen Stellplatz auf dem 'tollen' Campingplatz beziehen. (Es gab keine Parzelle mit zwei aufeinander folgenden freien Tagen mehr für uns.) Danach können wir uns endlich dem verdienten Ankunftssnack widmen und uns auf die morgige Kayaktour freuen.