zurückAbel Tasman Nationalpark II (per Kajak)
Und wieder einmal reißt uns der Wecker aus dem Tiefschlaf. Die Neuseeländer sind scheinbar absolute Frühaufsteher und mit einem Spät-Spät-Rhythmus ist man hier verloren... Aber was soll's, wenn man so tolle Sachen wie Kajak fahren an einer absoluten Traumküste vorhat, ist das Aufstehen um halb sieben nicht ganz so schmerzhaft und qualvoll wie sonst.
Nach einer wieder einmal hörens- und sehenswerten Einweisung (die Neuseeländer haben alle Spaß an ihrer Arbeit und sind fast alle immer gut drauf - welch Wunder, wenn man so eine Natur vor der Tür hat) dürfen wir auf das Wasser. Und ja, zu zweit im Kajak sind wir definitiv besser als zu zweit auf dem Fahrrad.
Die Sonne scheint, das Meer hat eine tolle türkisblaue Farbe und ist glasklar. Der tiefgrüne, dicht Wald reicht bis an das felsige Ufer heran, das immer wieder durch leuchtende Strände unterbrochen wird. Es ist eine Kulisse wie aus einem Fotoband, nur in 3D - einfach wunderschön.
Schneller als gedacht sind wir am Ziel, trotz ausgiebiger Seehundbeobachtung. Also paddeln wir nach ausgiebiger Strandpause (diesmal mit schwimmen) noch ein wenig die Küste hoch, um uns später gegen den aus heiterem Himmel aufkommenden starken Wind (natürlich von vorne) zurückzukämpfen.
Zurück geht es am Nachmittag per Wassertaxi - mit ca. 50 Stundenkilometern durch die Wellen. Auf den hinteren Bänken ist die Dusche inklusive, auf den vorderen der Bandscheibenvorfall. Holger versteckt sich hinter seinem Handtuch und ich versuche etwas krampfhaft, meine Knochen an Ort und Stelle zu halten. Am Ziel angekommen, steuert der Kapitän das kleine Motorboot auf einen schon bereit stehenden Trailer, steigt aus, setzt sich vorne auf den Traktor und weiter geht's über den trocken gefallenen Strand und die Straße. So regelt man das also hier, dass die Passagiere trockenen Fußes nach Hause kommen - die Neuseeländer sind eben pragmatisch.
Nach zwei wunderschönen Tagen verabschieden wir uns vom Abel Tasman Nationalpark und fahren heute Abend noch weiter Richtung Westküste. Der Zwischenstopp am Buller River soll länger werden als geplant - auf der Campsite zerlegt sich unser (und offensichtlich auch der einzig existierende...) Autoschlüssel des Vans - na klasse. Immerhin ist es beim Ab- und nicht beim Aufschließen passiert, der Camper ist also noch offen.
Hat es sich doch gelohnt, dass wir eine neuseeländische SIM-Karte mit Freiminuten erstanden haben, die folgenden Telefonate sollen langwierig werden...