zurückVerzögerte Anreise zu neuen Highlights
Herrlich, durch unsere Zwangspause können wir erstmal ausschlafen. Ich gammel bis kurz vor zehn im Bett herum und genieße es sehr. Und das sogar ohne schlechtes Gewissen - eigentlich müssen die Campsites hier nämlich um 10 Uhr geräumt sein (was sich nicht gerade mit Ausschlafen verträgt). Aber wir können ja einfach im Moment nicht weg... (Holger: Ich wähle die Gammel-Variante mit Campingstuhl und eBook-Reader.)
Nach ausführlicher Begutachtung der Folgen von gestern - so allmählich wird mir klar, warum man hier Sonnencreme mit LSF 85 (!!) kaufen kann und vielleicht auch sollte... - frühstücken wir erstmal gemütlich auf der Lodge-ähnlichen Terrasse. Währenddessen läuft unser Telefon heiß, man kümmert sich also offensichtlich um unser Schlüsselproblem. Nach einigem Hin und Her, sagt man uns, dass der Schlüsseldienst am frühen Nachmittag kommen wird. Na gut, manche Sachen lassen sich außerhalb von Deutschland scheinbar herrlich einfach regeln. Die Neuseeländer sind eben wirklich pragmatisch.
Die Zeit bis dahin vertreiben wir uns bei einem Kaffee im Dorf mit weiterer Reiseplanung und genießen dabei die "eindrucksfreie" Zeit.
Der Schlüsseldienst ist mehr als pünktlich (er ist vor uns am Camper), etwas wortkarg, aber schafft es, uns innerhalb kurzer Zeit einen bzw. zwei Schlüssel für unseren Van zu machen. Holger beäugt dabei neidisch die 12 Volt betriebene CNC-Fräse auf dem Beifahrersitz.
Nun ist unser Camper also wieder bewegungsfähig und es kann losgehen Richtung Westküste. Der Reiseführer beschreibt sie mit "wilder Schönheit". Als wir um die erste Ecke biegen, wird uns klar, warum die Küstenstraße Great Coast Road heißt: Unter uns liegt in wirklich wilder Schönheit und tosender Brandung die Tasmansee. Das riesige Wellenfeld prallt auf eine tiefgrüne Küste und wird dabei sacht von der Sonne beschienen während die Gischt das Ganze in leichten Dunst hüllt. Solche Wellen haben wir bisher noch nicht gesehen. Die folgenden Kilometer kommen wir nur sehr langsam voran, wir müssen immer wieder für Bewunderungs- und Fotostopps anhalten.
Unsere Campsite heute liegt direkt am dunklen Kiesstrand - wir beobachten das Spektakel weiter, bei einem Bier und den letzten Sonnenstrahlen des Tages. Hach, kann das Leben schön sein!