zurückKönigliche Majestäten
Nach einem leicht "beschissenen" Frühstück (netterweise hat die Möwe nur die Müslitüte getroffen und nicht das leckere mediterrane Brot) machen wir uns auf nach Dunedin. Erst schlendern wir über den samstägliche Markt und bilden uns dann im siedlungsgeschichtlichen Museum. Etwas mehr Info wäre toll gewesen, aber besonders die mehr oder minder antiken Transportmittel sind interessant anzuschauen.
Dunedin ist das "New Edinburgh", aber zu unserer Enttäuschung treiben wir keinen weiteren Whisky auf. Ist trotzdem ganz nett hier!
Am Nachmittag fahren wir raus zur Otago Peninsula, ganz am Ende der Halbinsel gibt es die einzige am "Festland" brütende Albatross-Kolonie. Für den Spottpreis (hatte ich schonmal erwähnt, dass man hier täglich zum Geldautomaten rennen muss...!?) von 100 NZ$ dürfen wir mit einer geführten Tour und sichtgeschützt ganz nah an das Brutgebiet der riesigen Royal Albatrosses ran. Vorher werden wir noch mit Informationen versorgt: Die Vögel haben Spannweiten von bis zu 3 m und fliegen bis zu 120 Kmh, wobei sie Distanzen von bis zu 1000 km am Tag zurücklegen. Am faszinierendsten aber finde ich, dass die grade flügge gewordenen Küken - die bis sie losfliegen doppelt so schwer wie ihre Eltern sind - einfach losfliegen (ohne es vorher mal ausprobiert zu haben) und auf ihrem Jungfernflug für 5 Jahre unterwegs sind. Dabei umrunden sie immer ostwärts fliegend den Südpol ohne einmal Land zu betreten. Anschließend kommen sie zurück, suchen sich einen Lebenspartner und sorgen alle 2 Jahre für Nachwuchs. 1 Jahr "Arbeit" und 1 Jahr "Erholung und Reisen" ist ihr Zyklus - könnte mir auch gefallen ;-)! Am Beobachtungspunkt haben wir Glück, drei "Teenager" stehen ganz dicht vor dem Unterstand. Außerdem sind viele Vögel in der Luft unterwegs. Es sieht schon sehr majestätisch aus, wie sie lautlos durch die Luft gleiten. Sie können die Flügelenden abklappen und "paddeln" niedlich mit den Füßen. Es sind die ersten Albatrosse, die ich live zu Gesicht bekomme - es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Nebenbei (aber das geht wirklich fast ein wenig unter) ist die Küste hier auch traumhaft schön.
Nach den Albatrossen schaffen wir noch ein paar Kilometer Richtung Süden entlang der Southern Scenic Route, die wir aber noch nicht so scenic finden (wir haben vielleicht schon zu viele atemberaubende Landschaften gesehen!?). Morgen soll es wieder regnen - Mist: Unser Bett war grade wieder trocken... Hoffen wir mal, dass wir nicht schon heute Nacht nasse Füße bekommen!