zurückAlles ist echt...
...auch das Wetter. Im Stillen verleihe ich dem Erfinder von GoreTex mal wieder einen Orden. Und natürlich hat zumindest Holger heute Morgen im Bett nasse Füße bekommen (manchmal hat es auch Vorteile etwas kleiner zu sein, ich habe es trocken geschafft). Unser leicht entnervter Anruf bei der Campervermietung ergibt die Info, dass vermutlich die Fensterdichtung wegen des heißen Sommers gelitten hat. Wie bitte? Heißer Sommer? Ich hab schon bessere Witze gehört.... Wir sollen das Fenster erstmal tapen. Na gut, Neuseeländer sind eben pragmatisch.
Heute stehen die Catlins und der Südteil der Southern Scenic Route auf dem Programm. Das scenic versteckt sich allerdings sehr vornehm im weißen Nichts. Trotzdem machen wir uns gut eingepackt auf den Weg zum Leuchtturm am Nugget Point, dem angeblich schönsten Aussichtspunkt der Catlins. Wäre da nicht das vornehme Weiß... Trotzdem lässt die Küste erahnen, dass sie wirklich traumhaft schön ist. Der Nebel und das wild schäumende Meer verleihen der Szenerie aber auch ein "gewisses Etwas". Anschließend richten wir im hinteren Teil des Vans wieder mal die "Nasszone" ein - zur Lagerung sämtlicher nasser Klamotten.
Und "Regen ist ja schließlich nur die Entstehung eines weiteren Wasserfalls" - also schauen wir uns da doch direkt auch einen an. In der Tat, der kann grade deutlich mehr als auf den Fotos im Prospekt. Schaut schon sehr hübsch aus, wie er dreistufig mitten im Wald über die Felsen donnert.
Nach einer Stärkung in einem originellem Café mit leckerem Scone und Muffin sind wir gewappnet für die Curio Bay und den Waipapa Point, erstere bietet versteinerte Bäume im Meer und Pinguine, zweiterer ist Heimat von Seelöwen. Der Lonely Planet hat uns allerdings vorgewarnt, dass es bei südlichen Winden aus der Antarktis sehr ungemütlich werden kann... Vermutlich brauche ich nicht zu erwähnen, welches Wetter wir haben... Der Regen peitscht mir so ins Gesicht, dass ich die Seelöwen überhaupt nicht hätte beobachten können, weil es zu weh tut. Das ist insofern egal, als dass die eh schon lange entschieden haben, dass es im Wasser wärmer ist. Jedenfalls ist weit und breit kein Seelöwe zu sehen (Pinguine übrigens auch nicht, aber die kommen sowieso erst kurz vor Sonnenuntergang an Land). Klatschnass trotten wir also zum Auto zurück und steuern direkt Invercargill, unsere heutige Übernachtungsstation, an, um uns mit heißem Tee aufzuwärmen. Der Campingplatz hat eine schöne Küche (die gehört hier übrigens zur Standardausrüstung einer jeden Campsite) - und das Beste: Es gibt einen Radiator! Ich bin begeistert und Stelle ihn direkt auf "volle Pulle". Wie war das doch gleich mit Sommer-Urlaub?!?!