zurückKajak - ins Wasser gefallen
Heute steht Ausschlafen auf dem Programm - und dann ein weiteres Highlight unserer Reise: Milford Sound mit dem Kajak. Allerdings verheißt das sachte "Plop plop plop" auf dem Camperdach nichts Gutes. Wir zögern das Aufstehen also noch etwas hinaus und ich begutachte derweilen die Schäden der letzten Nacht. Wir müssen sehr sehr glückliche Sandflies und Moskitos in unserem Van haben, die sich vermutlich kaum mehr bewegen können vor lauter Völlerei. Meine linke Hand gleicht einem aufgeblasenen dickem roten Gummihandschuh... Toll, das wird beim Paddeln bestimmt lustig.
Nachdem wir es geschafft haben, aus dem kuscheligen Bett zu kriechen, machen wir uns auf, den letzten Teil des Te Anau - Milford - Highway runter zum Milford Sound zu fahren. Die Strecke ist beeindruckend, zumindest das, was man davon sieht... Der viel gepriesene Sound versteckt sich ebenfalls sehr diskret in einem Nichts von weiß. Na wunderbar, scheint wohl nicht so unser Tag zu werden. Um zwei sind wir am vereinbarten Treffpunkt und werden perfekt und komplett für unsere Kajaktour ausgestattet. Nach erfolgter Instruktion steigen wir alle ins Wassertaxi (wie hier üblich noch auf dem Trailer) und werden zu Wasser gelassen. Die Kajaks sind schon außen am Motorboot befestigt. Zügig geht es hinaus auf den Sound (ich bin derweilen mal wieder damit beschäftigt, meine Knochen an Ort und Stelle zu halten), der schon etwas "kabbelig" ist. Während ich noch denke, dass die kurzen Wellen und der Wind zumindest für Anfänger nicht ohne sind, entscheidet auch unser Guide: "No seakayaging today". Die Wetterbedingungen sind zu schlecht und er geht davon aus, dass es noch fieser wird. Na klasse, hatte ich schon geahnt, dass es nicht unser Tag wird :-( Nun gut, also wieder zurück - das, was wir vom Milford Sound erahnen konnten, sah wirklich vielversprechend aus... So bekommt Holger zumindest noch seinen Cappuccino, den wir vorher nicht geschafft haben. Schnell planen wir noch um und organisieren uns den heute erhofften und nun buchstäblich ins Wasser gefallenen Kajaktrip für Sonntag morgen. Das wird zwar knapp, dann bis Montag Abend in Christchurch zu sein, aber sollte noch passen. Und das hier wollen wir auf jeden Fall sehen, Neuseeland ohne Milford Sound geht nun wirklich nicht! Dann fahren wir ziemlich unverrichteter Dinge und etwas betrübt wieder zurück zur Campsite. Immerhin hat der ganze Regen dafür gesorgt, dass die Felswände entlang des Highways mit unzähligen Wasserfällen gespickt sind. Einige davon werden von den heftigen Windböen so verweht, dass sie im Nichts enden. Wieder einmal brauchen wir wegen der vielen Fotostopps (gut eingepackt in Regenmontur bzw. unter unserer großen Kofferraumklappe hockend) länger als gedacht. Als kleines Highlight eines ansonsten wenig gelungenen Tages, hocken ein paar sehr zutrauliche und fotogene Papageien am Straßenrand. Vielen Dank, ihr seid dabei, meinen Tag zu retten! Am Abend beschließen wir, selbigen in der warmen Gemeinschaftsküche zu verbringen - die brechend voll ist. Klasse, mit eingezogenen Köpfen und hochgezogenen Schultern trotten wir also zurück zu unserem Camper. Bei dem hat sich im Übrigen ein neues Leck aufgetan... Die Dichtung des Seitenfensters hat wohl auch wegen des heißen Sommers gelitten (Beware: This sentence might contain slight portions of irony.). Wusste ich doch, dass dieser Tag für uns noch was in petto hat... Immerhin scheint unser Bett diesmal trocken geblieben zu sein. Hoffen wir, dass das Tape auf unserem Fenster auch noch die Nacht übersteht. Und morgen geht es auf den Kepler Track, ach ja, die Schneefallgrenze soll morgen auch etwa 1000 m liegen - es erübrigt sich wohl zu erwähnen, wo unsere morgige Hütte liegt... Ich beglückwünsche uns jedenfalls schon jetzt, dass wir diese Wanderung nicht mit Zelt geplant haben!